Schaut man sich den Absatz von klassischen PCs an, ist seit Ende der 00er Jahre ein Abwärtstrend zu erkennen. Dieser Trend wird vor allem durch Tablets, Laptops, aber auch Smartphones befeuert, die klassische PC-Aufgaben wie Browsing oder eCommerce übernommen haben.
Doch der schmale Formfaktor dieser Geräte, der sie sehr mobil macht, wird auf Kosten von Performance und Leistungskraft erzielt.

Wie gehen Berufs- und Hobbygruppen, die auf die Leistung eines klassischen PCs angewiesen sind, mit diesem Markttrend um? Sie suchen und ermöglichen Lösungen, die genau in unsere Zeit passen.

Cloud Computing ist da das Stichwort. Damit ist vor allem die Bereitstellung von externer Rechenleistung über das Internet gemeint. Vor allem im Business-Sektor ist Cloud-Computing seit Jahren vor allem für sehr rechenintensive Aufgaben beliebt. So werden beispielsweise 3D-Modelle oft von Agenturen entworfen, der fotorealistische Look wird aber in mehrstündiger Arbeit von externen Rechnerfarmen errechnet.

Den Desktop extern liegen haben

Neben diesen sehr spezifischen Anforderungen kann Cloud Computing aber auch einfache Dienstleistungen vollbringen, zum Beispiel einen Desktop PC stellen, der über das Internet angesteuert werden kann. Entweder per Browser oder per App ist es dann möglich, mit diesem PC alles das zu tun, was auch auf klassischen Endgeräten möglich ist. Da dafür nur Browser oder App notwendig sind, kann der Nutzer einfach ein Tablet mit einer guten Internetverbindung nutzen und auf die Bindung einer stationären Workstation komplett verzichten.

Unternehmen wie MacStadium ermöglichen es sogar, einen iMac Mini oder iMac Pro zu mieten. Per App auf dem iPad kann dann die Oberfläche des gemieteten Macs von überall aufgerufen werden. So können auch von unterwegs allein per Tablet professionelle Desktop-Programme genutzt werden.

Für Programmierer beispielsweise, die in einem Berufsfeld arbeiten, wo das digitale Nomadentum ihren Ursprung hat, sind solche Lösungen zukunftsweisend. Ihre Popularität nimmt dank Key Opinion Leadern in dieser Berufsgruppe rasant zu.

(Screenshot der Website https://shadow.tech/dede)

Und das rasant gewachsene Hobby Videospiele?
Das Streamen von Videospielen per Browser und Cloud Computing ist gar nicht so neu, bisher konnte sich aber kein Produkt auf dem Markt durchsetzen. Zur CES 2018 versucht sich nun das französische Startup Shadow mit seinem Produkt Blade daran, Gamer zu überzeugen, ihre riesigen PCs einzumotten und auf ihren Aboservice umzusteigen.

Bei solchen Aboservices, die es bereits seit Anfang der 00er gibt, laufen die Spiele nicht auf den PCs der Nutzer, sondern auf externen Serverfarmen. Durch gute Internetverbindungen wird das Spiel dann entweder im Browser, oder in eigenen Programmen dargestellt, was nur einen Bruchteil der Leistung des Endgerätes erfordert. So ist es möglich auch topaktuelle Spiele auf kleinen Tablets oder Laptops zu spielen, die für sich genommen nie diese Leistung erbringen könnten. Der Grafikkartenhersteller NVidia hat zur CES ebenfalls angekündigt, seinen Aboservice Geforce Now in absehbarer Zeit in Europa testen zu lassen. Erste Preiskalkulationen lassen darauf schließen, dass das Abo bei diesem Service 9,99€ kosten könnte, ähnlich wie bei Streamingdiensten. Darin wäre aber nur die Miete für den PC in der Serverfarm enthalten, Spiele muss der Nutzer selbst installieren.

Ob das Modell dieses Mal Erfolg hat, bleibt abzuwarten, denn das Streaming von Spielen hat als Geschäftsmodell in seinen mehr als 10 Jahren Bestand bisher keinen Erfolg gezeigt.

Zusammenfassung: Dank immer schnelleren Internetverbindungen, lokal sowie mobil, können Services wie Cloud Computing mittlerweile effektiv genutzt werden, um mobil zu sein und trotzdem auf große, externe Rechenkraft zurückgreifen zu können. Berufsgruppen die klassisch an den Schreibtisch gebunden waren, erfahren so größere Freiheit in ihrer Arbeitsplatzgestaltung.

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