Gerne würden wir verkünden, dass die GroKo einen beeindruckenden Schritt in Richtung digitaler Staat gemacht hat. Doch leider können wir nur hoffen, dass sich unsere Regierung von dem inspirieren lässt, was China, und in diesem Newsletter vor allem Indien, für Anstrengungen hinsichtlich der Digitalisierung unternehmen.

Dank WeChat City Services, ist es in China möglich, ganz bequem per Smartphone auf diverse staatliche Dienstleistungen zurückzugreifen. Man kann seine Stromrechnung bezahlen, genau so wie Strafzettel, aber auch Termine für Krankenhausbesuche lassen sich darüber machen. Bereits 2015 gelaunched, ist diese Erweiterung ein enormer Treiber für die Smartphoneadoption in China gewesen.
Im November 2017 hat dann Indien nachgezogen. Die UMANG App wurde feierlich von Premierminister Modi vorgestellt und verlagert diverse Staatsdienste vom Papier auf das Smartphone. Neben den Möglichkeiten, die aus China bekannt sind, wie das Terminieren von Krankenhausbesuchen, richtet sich die App auch ganz speziell an die Bedürfnisse großer indischer Bevölkerungsgruppen. Prüfungsergebnisse und Orte für Schüler und Studenten sind darüber einzusehen, Landwirte können ihre Saat versichern und auf Dünger zugreifen und Wetterdienste können in Echtzeit konsultiert werden.

Die UMANG App war die erste Zusage der indischen Regierung an die beschlossene „Mobile First“ Strategie, die mit der konstanten Verbreitung von Smartphones immer mehr Inder abholen soll, die keine Möglichkeit haben stationäres Internet zu beziehen. Nur drei Monate später wird nachgelegt. Im Februar 2018 stellte Modi die Plattform „Future Skills“ vor. Sie ist das Ergebnis der Zusammenarbeit der indischen Regierung mit der Non-Profit NASSCOM, die die indische IT-Wirtschaft repräsentiert.

„Future Skills“ soll die Zukunft für die heimische IT-Wirtschaft und ihre Beschäftigten sein. Im Zuge der schnellen technologischen Entwicklung hat NASSCOM acht Felder ausgemacht, denen sie eine zukünftig hohe Relevanz zusprechen: Artificial Intelligence, 3D Druck, IoT, Social & Mobile, Big Data Analyse, Virtual Reality, Automatisierung und Cloud Computing.
Für diese acht Felder soll „Future Skills“ Fortbildung für die breite Masse an IT-Geschulten anbieten, damit diese fortwährend global relevante Fähigkeiten vorweisen kann. So bleibt die heimische Wirtschaft kompetitiv und indische Fachkräfte werden weltweit zu attraktiven Recruitingzielen.

Zusammenfassung: Man sieht, die Digitalisierung von staatlichen Services setzt sich durch. Nach China und Indien dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch die ersten westlichen Länder Apps implementieren, die diverse Services rund um das alltägliche Leben an einem Ort zentrieren und verfügbar machen. Dabei zeigt vor allem Indien, wie die staatliche Unterstützung für relevante Weiterbildung im aktuellen Zeitstrom aussehen kann. Neben den einzelnen technologischen Trends, die wir aufmerksam verfolgen, ist der mögliche Umgang mit ihnen auf gesellschaftlicher Seite ebenso interessant, wie die Technik selbst.

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