Das Opener Bild ist ein Vorschlag für Eis am Stiel in Form einer griechischen Säule. Woher das kommt? Wie in Zeiten wie diesen üblich, wäre die kurze Antwort: Aus einem Algorithmus.
Die etwas längere Antwort wäre: Von Pixsweet, einer Website, die es crowdbasiert jedem ermöglichen will, sein eigenes personalisiertes Eis am Stiel ordern zu können.
Weshalb crowdbasiert, wenn es doch personalisiert sein soll? Pixsweet umgeht den sehr holprigen und deprimierenden Weg, den die meisten Anbieter der Personalisierung heutzutage noch gehen. Nike ID bietet mir zwar die Möglichkeit ausgewählte Modelle selbst zu kolorieren, übersieht dabei aber, dass ich vielleicht völlig unbegabt bin, was das Zusammenspiel von Farben angeht. So muss ich bei 8 (und mehr) Zonen auf dem Schuh entscheiden welche Farbe sie haben sollen, damit ich am Ende mit einem personalisierten modischen Fehltritt allererster Güteklasse da stehe.
Pixsweet geht wenigstens schon davon aus, dass ich keine Ahnung von Eisdesign habe und lässt mich deshalb wie bei Google nach Stichworten suchen. Die Idee dahinter: Durch offene Anknüpfpunkte diverser bekannter Plattformen auf denen Fotos und Bilder geteilt werden, holt sich Pixsweet zum Suchwort passende Bilder. Nachdem eines dieser Bilder ausgewählt wurde, läuft es durch eine Software. die ein 3D Modell ausspuckt. Und dann kann es eigentlich schon an die Bestellung gehen. Hier die Erklärung von Pixsweet selbst:
Aktuell ist man noch gezwungen Stückzahlen von 100 und aufwärts zu nehmen, wenn man sein eigenes Design haben möchte, aber bei entsprechender Popularität solcher Systeme dürfte diese Hürde bald schrumpfen. Dass der Prozess an sich wenig Zeit in Anspruch nimmt, findet im Video ganz kurz Erwähnung. Etwas länger als eine Sekunde braucht Pixsweet für die Produktion eines „Pops“ (von Popsicle, Eis am Stiel).
Natürlich wird dies ein schön gerechneter Wert sein, aber nimmt man mal an, dass er der Realität auch nur ansatzweise nah kommt, wäre diese kurze Produktionszeit auch im Einzelhandel andenkbar.
Während man also auf seine neuen, farbenfrohen Laufschuhe wartet, könnte man sich im Supermarkt um die Ecke auf die Schnelle den berühmten Nike Swoosh zur Abkühlung in Vanille holen.
Learning: Personalisierung muss nicht unbedingt heißen, dass alles Umgesetzte vom Nutzer stammt. Algorithmus-gestützte Systeme wie bei Pixsweet suggerieren dem Nutzer viel Mitbeteiligung, während er im Grunde nur Entscheidung zu Gunsten bereits existierender Entwürfe trifft. Diese Vereinfachung des Prozesses kommt allen Seiten entgegen: Das Unternehmen kann den Entwurf bereits auf seine Produktionsprozesse anpassen und der Nutzer bekommt vermeintlich genau, wonach er gesucht hat.
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