Warby Parker ist in Deutschland nicht unbedingt ein Begriff, doch in den USA ist die Kette der Rockstar unter den Brillenläden. Erst 2010 von vier Freunden noch in der Uni gegründet, hat die Kette bereits über 30 Retail Locations über die USA und Kanada verteilt.

Die Gründung des Unternehmens fand in den anfänglichen Hoch-Zeiten der Hipster Bewegung statt und so lässt sich auch der Stil beschreiben, den das Unternehmen in Auftreten und Produkten bis heute durchsetzt. Retro-Ästhetik trifft da auf Minimalismus.

Wodurch sich Warby Parker aber in erster Linie auszeichnet, sind ihre modernen Vermarktungsstrategien, die immer am Puls der Zeit sind. So bot das nordamerikanische Unternehmen schon früh an, Brillenrahmen nach Hause zu schicken, damit Kunden innerhalb von 5 Tagen genug Zeit hatten, das Modell in heimischer Umgebung zu testen. Ein Modell, das zu der Zeit noch allein von Fashion Shops wie Zalando praktiziert wurde.

Schon nach kurzer Zeit wurde der gesamte Onlineshop auch als App angeboten (bei der mittlerweile auch mit ApplePay bezahlt werden kann). Diese App ist mittlerweile Spielwiese für diverse Features, mit denen dem Kunden ein Brillen Neukauf nahegelegt werden soll. So konnte schon früh, vor vielen anderen „Digital Try-On“ Systemen, ein Selfie hochgeladen werden, auf dem Brillenmodelle ausprobiert werden konnten.

Erst Mitte dieses Jahrs veröffentlichte das Unternehmen einen Sehtest, den man per App machen kann und ging damit auf die Problematik ein, dass die wenigsten Kunden ihre Sehkraft tatsächlich alle 2 Jahre bei ihrem Optiker neu überprüfen lassen. Zugriff auf die App bekommen aber nur bereits bestehende Kunden bei Warby Parker, auf die der Sehtest durch die hinterlegten Daten der Erstvermessung automatisch angepasst werden kann.

Und nun, mit dem Markteintritt des iPhone X, hat das Unternehmen seine App erneut überarbeitet. Mithilfe der verbauten TrueDepth Kamera, die Gesichtserkennung und Animojis möglich macht, kann auch die Warby Parker App das Gesicht des Kunden scannen. Mithilfe dieses Scans werden ihm dann Modelle empfohlen, die traditionell gut zu genau dieser Gesichtsform passen. Beeindruckend ist hierbei vor allem die schnelle Veröffentlichung der App, sehr kurz nach Einführung des Smartphones.

Zusammenfassung: Warby Parker zeigt, dass Startups auch in traditionellen Sektoren erfolgreich sein können, wenn sie moderne Vermarktungskonzepte aus anderen Kategorien schnell aufgreifen und adaptieren können. Dabei bleibt das Unternehmen immer sehr nah an den Nutzergewohnheiten seiner hippen Zielgruppe. Wie sich die charakterisiert, sieht man alleine daran, dass es keine Warby Parker Android App gibt.

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