Peter Diamandis, Entrepreneur und Mitbegründer der Singularity University, hielt am Wochenende eine Twitterumfrage unter seinen Followern ab, welche der folgenden 4 Marken für sie am innovativsten wären: Amazon, Google, Facebook oder Tesla.
Tesla gewann mit 50% der Stimmen deutlich vor Google und Amazon. Facebook bekam gerade einmal 4% bekam. Bei 1.600 Stimmen kann man auch Fehler ausschließen, diese Zahlen sind ja schon repräsentativ.
Was brachte diese Gemeinde an Followern dazu, ein derart eindeutiges Ergebnis zu liefern?
Diamandis selbst liefert dafür vier Thesen:
1. Tesla verfolgt den klaren, transformativen Auftrag, die Welt ins Zeitalter der erneuerbaren Energien zu begleiten. Damit können sich Konsumenten identifizieren und ihren Drang nach Konsum mit gutem Gewissen stillen.
2. Musks Persönlichkeit ist visionär und anziehend. Ähnlich wie Jobs für Apple stand, spiegelt Tesla Musks Persönlichkeit wieder.
3. Media Einfluss und Social Media Präsenz. Im Vergleich zu den CEOs der drei anderen Marken ist Musk auf Twitter nahbar und präsent. Er antwortet anderen Usern direkt und oft auch zeitnah. Mehr noch, er lässt mit Tesla Reaktionen auf Beschwerden folgen.
4. Tesla hat real anfassbare Produkte.
Aus unserer Sicht sind gerade Punkt 1 und 4 enorm relevant, während Musks Persönlichkeit und Social Media Aktivität eher auf die empathische Markenwahrnehmung einzahlen und weniger mit Innovation zu tun haben.
1. Tesla übernimmt Verantwortung für die Rolle des Fahrers/Käufers.
In Zeiten der konstanten Disruption ist es immer schwieriger, sich als Unternehmen vom Wettbewerb abzusetzen.
Tesla liefert da erst einmal eine Haltung, die der Fahrer zum Auto dazu bekommt: Der Tesla Käufer bekommt nicht nur einen superschnellen Schlitten, sondern auch eine Mitgliedschaft im Club der Zukunftsfitten. Er fühlt sich fortan als Botschafter für erneuerbare Energien und eine umweltbewusste Einstellung, er denkt an künftige Generationen.
Diesen Gedanken der Mission haben Google und Amazon längst verloren, weil das Business beider Marken so diversifiziert ist, dass es kaum unter einem Banner vereint werden kann. Facebook wiederum hätte das Potential, sich die Vereinigung aller Menschen, unabhängig von Herkunft und Geschlecht, mit seinen Produkten auf die Fahne zu schreiben, doch Versuche von Zuckerberg in diese Richtung werden sehr kritisch gesehen. Ein Werbeunternehmen will die Menschen vereinen und in neue Level führen? Weia.
2. Tesla übernimmt Verantwortung für Hard- und Software.
Teslas Produkte kann man anfassen, sind mehr als Algorithmen. Vor einigen Jahren waren Airbnb, UBER und auch Facebook so innovative Unternehmen, weil sie Software zu uns brachten, die uns Dinge tun ließ, die vorher nicht möglich waren. Apple liefert dagegen Software, die durch die richtige Hardware erst perfekt wurde. Software allein reicht nicht. Mehr und mehr Tech-Unternehmen fangen jetzt an Hardware zu produzieren, damit ihre Software entweder ausschließlich auf ihren Geräten läuft, oder da einfach besser performed.
Google, Microsoft, aber auch Snapchat, auf einmal gibt es viel mehr spannende Hardwareentwicklungen. Auch Spotify will mit Hardware auf den Markt kommen. Für ein Softwareupdate steht niemand Schlange, für die Brille von Snapchat standen die Fans im Winter um 6 Uhr vor dem einzigen Verkaufsgeschäft. Der Mix macht es.
Learning: Haltung und die Mischung aus Hard – & Software, das sind die Zutaten für den Markenerfolg der Zukunft.
Ikonische Produkte für den digitalen Lifestyle zu schaffen, heißt mittlerweile, dass alles aus einem Guss ist, bis hin zur passenden Haltung für den Käufer/Nutzer. In den kommenden Monaten werden wir immer mehr Techunternehmen sehen, die sich dem Anbieten von hervorragender, eigens produzierter Hardware verschreiben, die von der ebenfalls eigenen Software komplementiert wird.
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